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Mein Jakobsweg – vierter Tag von Barcelinhos nach Tamel

Am nächsten Morgen sah ich in meine Facebookgruppe und entdeckte etliche Likes und Nachfragen für die Unterkunft, unter meinem Eintrag. Ich lächelte und sagte dem Besitzer, daß ich glaubte, daß in Zukunft gewiß mehr Gäste kämen. Er sah mich verständnislos an und ich zeigte ihm den Facebookeintrag, den ich in der Gruppe als Empfehlung, geschrieben hatte. Er erzählte mir, daß damals mal in dem gelben Reiseführer Werbung gemacht worden wäre, aber in den nachfolgenen Versionen, sei der Eintrag dann nicht mehr erschienen. Das konnte ich gar nicht verstehen, da es hier wirklich schön und meiner Meinung auch preislich absolut in Ordnung war.

Ich machte mich fertig, packte, wie jeden Tag meinen Rucksack und freute mich schon auf den Markt in Barcelinhos. Ich hoffte, dort vielleicht eine schöne Kette mit einer Jakobsmuschel zu bekommen, denn bisher hatte mir noch nichts gefallen, was ich gesehen hatte. Dann suchte ich erst mal eine Weile den Besitzer, um meine Rechnung zu begleichen, da mir siedend heiß einfiel, daß das gestern irgendwie unter gegangen war. Denn für gewöhnlich bezahlt man immer sofort, bzw. vorab. Irgendwann fand ich ihn dann, zusammen mit seiner Tochter auf einer Bank sitzend und erinnerte ihn daran, daß er noch Geld von mir bekäme. Er sprach mit seiner Tochter, grinste mich an und sagte mir, daß ich nichts bezahlen müßte. Ich guckte sehr sparsam, dachte, er hätte mich irgendwie nicht richtig verstanden oder vergessen, daß ich gestern ja gar nicht bezahlt hatte. Dann sagte die Tochter zu mir: „Doch, doch, mein Vater will kein Geld von dir. Du mußt nichts bezahlen.“ Ich fragte wieso und es kam die selbe Antwort, wie von den Afrikanern bei der Frage, warum sie mir die Kärtchen schenkten: „Weil mein Vater meint, daß du ein guter Mensch bist.“ Dann stand er auf und sagte „Warte, ich habe noch ein Geschenk für Dich.“ Als er wieder kam, drückte er mir eine Mischung aus Kopftuch und Stirnband mit Jakobsmuscheln als Motiv, in die Hand (wie heißen die Dinger eigentlich?). Ich mußte schon wieder schlucken, als ich sah wie beide (Vater und Tochter mich anlächelten) und winkte ihnen zum Abschied. Das war bestimmt wegen dem Artikel, dachte ich bei mir. Ich hoffte, daß noch viele Menschen, aus der Gruppe, dort vorbei kämen. Aber laut dem, was ich an Reaktionen gesehen hatte, hegte ich daran auch keinen Zweifel. Und wieder dachte ich, wie großartig es doch eigentlich war, daß uns allen ein Geschenk zuteil wurde. Mir die Unterkunft (und das gerade nach dem gestrigen Tag, wo ich unterwegs noch große Ängste wegen einer günstigen Unterkunft ausgestanden und Gott damit innerlich nonstop vollgelabert hatte) und für diese nette Familie, die es wirklich verdient hatten, daß mehr Gäste kämen, weil es dort nicht nur sehr schön war, sondern sie auch sehr liebe Menschen waren. Die Mischung aus Kopftuch und Stirnband erwies sich übrigens als absoluter Segen, da ich unter den Hüten und Kappies bisher viel mehr geschwitzt hatte. Mit diesem Tuch, war das wesentlich angenehmer. Das wird auch in Zukunft, immer meine erste Wahl bei Wanderungen, in heißen Gegenden, bleiben. Vor allem, da ich es schnell waschen und trocknen kann.

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Etwas später, kam ich dann in Barcelinhos selbst an und machte die ersten Fotos. Ein nettes kleines Städtchen, wie ich fand:

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Es dauerte nicht lange, da fand ich den Markt und kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Der war so unglaublich riesig, das hatte ich noch nie gesehen. Wäre ich nicht mit dem Rucksack unterwegs gewesen, hätten wir jetzt wahrscheinlich 2 Katzen, ein paar Vögel und etliche tropische Pflanzen mehr. 😉 So in etwa stelle ich mir die großen orientalischen Märkte vor, die man manchmal auf Fotos, oder im Fernsehen sieht. Es gab dort fast alles. Ich war überwältigt und wäre mein Rucksack nicht so schwer gewesen, hätte ich noch viel mehr Zeit dort verbracht. Die Düfte nach Obst, Essen, Fisch… Die bunten Farben der Kleider, die tolle Stimmung. Es war ein Erlebnis. Fotos zu machen, war mir nicht möglich. Dafür war alles zu gedrängt. Etwas später trennte ich mich schweren Herzens von diesem schönen Markt und setzte mich auf eine Bank im Schatten, um zu frühstücken. Zu mir setzte sich ein sehr altes Ehepaar. Wir versuchten uns zu verständigen, was aber kaum möglich war, da sie nur portugiesisch sprachen und so blieben nur Hände und Füße. Das sollte mir auf meinem Weg noch öfter passieren. Die Erfahrung einer totalen Sympathie, obwohl über die gesprochene Sprache, keine Kommunikation möglich war. Als ich fertig war mit Essen und wieder alles zusammen packte, stand der alte Mann auf und half mir, meinen Rucksack aufzusetzen. Wieder war ich sprachlos. Denn er selbst wirkte auf mich, sehr zerbrechlich. Beide umarmten mich zum Abschied und winkten mir hinterher. Und genau das ist es, was ich meine, wenn ich hier immer wieder von kleinen Wundern spreche. All diese Begegnungen mit hilfsbereiten, herzlichen Menschen in geballter Form. Das ist für mich, in dieser heutigen kalten und schnellebigen Zeit ein unaussprechliches Wunder! Besonders nach den letzten Jahren, in denen ich in fast jedem fremden Menschen erst einmal einen potentiellen Angreifer, Verräter oder Feind sah. Hier begegnete mir genau das Gegenteil und das war es, was mein Herz brauchte, um wieder aufzutauen. Auftauen heißt ja nun auch nicht leichtfertig zu sein und naiv jedem blind zu vertrauen. Sondern mit einer „gesunden“ Mischung aus Offenheit und Vorsicht, auf Menschen zuzugehen. Ich war so mißtrauisch, daß ich sogar ein Fahrradschloß für meinen Rucksack mit geschleppt hatte, damit mir auch keiner meinen Rucksack klaut. (Als ob einer meine Stinkesocken will). Ja, jetzt kann ich darüber lachen, aber als ich das Schloß kaufte, war ich regelrecht von Mißtrauen zerfressen. Das soll nur einmal veranschaulichen, wie schlimm es eigentlich um mein Herz stand. Da ist es aus heutiger Sicht auch eigentlich kein Wunder, daß das irgendwann tatsächlich auch organisch mein Herz angegriffen und krank gemacht hat. Bevor ich los ging, bekam ich (unter anderem) von meinem Arzt Betablocker, weil mein Herz krank ist. Ich habe sie Zuhause gelassen, weil ich wußte, daß ich mit den Dingern, den Weg nicht schaffen kann und darauf vertraut, daß Gott mich den Weg über beschützen wird. Was er ja auch tat. Manch einer mag das leichtfertig nennen, für mich war es Gottvertrauen pur. Außerdem war ich mit meinem Leben innerlich eh schon fertig. Es war mir da nur nicht so wirklich bewußt. Ich meine, wenn ich einen Kredit aufnehme, um den Weg zu gehen, was bei mir schon wirklich etwas heißen will, dann zeigt auch das, wo ich vor dem Jakobsweg innerlich stand. Auch wenn ich jetzt die nächsten Jahre, diesen Weg abbezahlen muß, bereue ich es nicht. Es war einfach ein Punkt in meinem Leben gekommen, da ging es (innerlich) für mich nicht mehr weiter. Ich steckte fest und mußte einfach gehen. Die Diagnose mit dem kranken Herz und der Tatsache, daß ich mich im Vorstadium zum Speiseröhrenkrebs befinde, weil bereits böse Zellen dort gefunden wurden, hat mir gezeigt, wie schnell es (für mich) vorbei sein kann. Und dann zu sterben, mit so einem inneren Unfrieden. Das wollte ich nicht. So hatte auch dieses schlechte, nämlich der Diagnosen, wieder etwas Gutes. Und zwar, daß ich überhaupt los gegangen bin. Den inneren Punkt „Ist mir jetzt scheißegal, was das kostet, oder ob das vernünftig ist! Ich mache das jetzt einfach und danach, schauen wir einfach mal…“ zu erreichen!

Während es heißer und heißer wurde, schleppte ich mich zu einer kleinen Kirche und setzte mich dort nochmal für einen Moment in den Schatten.

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Danach ging es weiter, vorbei an diesem Waschbrunnen (Die Menschen waschen dort wirklich noch ihre Wäsche, das habe ich mit eigenen Augen gesehen. Im heutigen Waschmaschienenzeitalter, kaum vorzustellen.) und Heiligenhäuschen, wovon es wirklich unglaublich viele auf dem Weg gibt. Selbst an Hauswänden, finden sich riesige Heiligenbilder. Das ist wirklich schön anzusehen und zeigt auch die Einstellung der Menschen, den Pilgern gegenüber. Zumindest auf diesem Jakobsweg. In Santiago habe ich erfahren, daß diese Pilgerwege bereits im Mittelalter gegangen wurden. Sie sind also sehr alt und nicht erst, aus einer spontanen Laune heraus entstanden, weil dem heutigen Menschen, mal langweilig geworden ist. Im Gegenteil, früher wußte keiner der Pilger, ob er überhaupt zurück kam, oder nicht unterwegs überfallen und/oder ermordet wird. Diese Wege, die wir Pilger heute gehen, sind also sehr alt und etwas ganz besonderes. Doch dazu später mehr.

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Irgendwann fuhr ein Trecker an mir vorbei und ich war überrascht, als der Bauer anhielt und von ihm herunter in meine Richtung, sprang. Meine erste innere Reaktion, war eher erschrocken, als erfreut. Als er mir dann aber auf englisch sagte, daß gleich der Berg hoch nach Tamel käme und es ratsam wäre, in dem Cafe zuvor besser noch etwas zu trinken, weil danach nichts mehr kommt, entspannte ich mich wieder. Es war wirklich unglaublich heiß und nachdem auch er mich kurz umarmte, sprang er wieder auf seinen Trecker und fuhr weiter. Etwas später sah ich dann das wohl einzige Cafe im Ort und traf auch dort wieder auf nette Menschen. Neben mir am Tisch saß ein deutsches Ehepaar, die darüber sinnierten, ob sie es wohl bis nach Santiago schaffen würden oder nicht. Der Mann klang sehr frustriert, weil seine Frau so langsam war und sie sich nicht genug Zeit genommen hatten. Ich war wieder einmal froh, daß ich alleine gegangen war. Es ist für beide Seiten blöd. Der, der mehr laufen will, ist frustriert, weil es so langsam gehen muß und der andere Part, der nicht schneller laufen kann, weil er nicht mehr kann. Nee, das werde ich mir nie antun. Ich habe auch später noch andere frustrierte Pärchen getroffen, die sich anmotzten, weil es entweder nicht schnell genug, oder am Morgen nicht früh genug los ging. Um Gottes Willen, das ist doch nicht der Sinn vom Jakobsweg. Wobei, für manche vielleicht schon. 😉 Die Beiden erzählten mir, daß sie den Bauern auch getroffen hatten und er ihnen den selben Rat gegeben hatte. Wir lachten gemeinsam und auch ein anderer Mann aus Deutschland gesellte sich zu uns. Er war seiner Frau zuliebe hierher gezogen, war aber todunglücklich, weil man hier nicht so viel Geld verdiente und es auch krankenversicherungsmäßig, nicht so toll aussah, wie in Deutschland. Er sagte, hier Urlaub zu machen sei toll, aber hier zu leben nicht. Nachdem ich mir wieder eine Flasche Wasser gekauft, Salz hinein gekippt und das ganze in meinen Trinkbeutel umgefüllt hatte, trennten sich unsere Wege wieder und der anstrengende Aufstieg nach Tamel begann. Die Schwierigkeit lag hierbei nicht im Anstieg, sondern in der Hitze. Von unten sah ich in einem Bereich bereits Qualwolken von einem Waldbrand aufsteigen und hoffte nur, daß das nicht genau da war, wo wir alle hin wollten. Glücklicherweise war es das auch nicht.

Da es fast gar keinen Schatten mehr gab, wurde jede noch so kleine Mauer genutzt, um sich hinzu setzen und kurz auszuruhen. Und das taten alle, die ich unterwegs sah. Wie ich später erfuhr, sogar die alten Hasen. Es geht einfach nicht anders, sonst klappst du irgendwann einfach zusammen. 32 Grad im Schatten- OHNE Schatten, ist unglaublich heiß. Dann noch mit Gepäck UND den Berg hoch. Das war glaube ich, der zweit anstrengendste Tag, der ganzen Reise. Die 1 1/2 Liter Wasser waren schon leer, bevor ich überhaupt oben angekommen war und ich war wirklich froh, auf den Bauern gehört zu haben und noch mal ordentlich getrunken zu haben, bevor ich wieder los ging.

Unterwegs traf ich zwei Italienerinnen, die leider auch kein englisch konnten. Aber da war trotzdem sofort eine absolute Sympathie, das kann ich gar nicht wieder geben. Manche Pause machten wir gemeinsam, entweder setzten sie sich zu mir oder umgekehrt. Dann hingen wir zu dritt, nach Luft japsend entweder unter einem kleinen Strauch, oder einem Stück Mauer. Das sind Momente, die ich nie vergessen werde.

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Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich dann endlich in Tamel an und konnte mein Glück kaum fassen, endlich oben zu sein. Ich war so ergriffen, daß ich schon wieder heulen mußte, als ich dem Herbergsvater dort erzählte, wie glücklich mich dieser Weg, trotz all der Anstrengungen machte. Er sagt: „Ja das sehe ich. Es ist so, alle gehen zwar den gleichen physischen Weg, aber im Herzen und der Seele, geht jeder seinen eigenen!“ Dann sah er mein mittlerweile schon sehr löchriges Merinoshirt und zeigte mit dem Finger auf eine Box. Da stand „If you don`t need it, leave it!“ . Dort hatten Pilger zurück gelassen, was sie nicht mehr brauchten. Nach kurzem Wühlen fand ich dann ein Shirt und ein Hemd, was mir exakt paßte und war wieder einmal so ergriffen, daß ich Tränen der Dankbarkeit in meinen Augen hatte. Auch dieses Problem war jetzt geklärt. Ich konnte endlich mein kaputtes Merinohemd ausziehen und hatte von nun an, robuste Funktionsbekleidung, die nicht nur paßtewie angegossen, sondern auch kein einziges Loch mehr bekam!

Als ich duschte, hörte ich sogar dort noch das Glockenspiel der Kirche nebenan. Das war vielleicht ein Sound. Haha ^^

Anschließend setzte ich mich auf den Rasen und ließ ein paar Fotos von mir machen. Als ich sie hinterher betrachte, fiel mir etwas auf:

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Diese Offenheit und Gelöstheit in meinem Blick, hatte ich schon lange nicht mehr bei mir selbst, gesehen. Das war es, was mein Jakobsweg mit mir machte. Er öffnete auf wundersame Weise, nach und nach mein Herz.

Als ich auf der Wiese saß, setzte sich ein älterer Mann zu mir und erzählte, daß er seine Wohnung aufgegeben hatte und bereits seit zwei Jahren in der ganzen Welt, unterwegs war. Er gab mir ein paar wertvolle Tips. Wie zum Beispiel den, die Wäsche immer während des Duschens zu waschen. Denn bei den Waschstellen, ist es immer nur kalt. Fortan, habe ich das auch genauso gehandhabt. Außerdem riet er mir, nicht so oft auf mein Handynavy zu gucken. Er sagte: „Die Suche nach dem (gelben) Pfeil ist nur eine Sache der Aufmerksamkeit. Der Aufmerksamkeit für all das, was dich umgibt. Du bekommst irgendwann einen Blick dafür, wo er versteckt ist. Aber nur, wenn du aufhörst, ständig auf dein Handy zu sehen. Mal ist er auf einer Mauer, mal auf einem Laternenmast, mal auf dem Boden, mal auf einem Schild. Es ist ein Spiel und heißt: Such den Pfeil! und während du das tust, nimmst du auch viel mehr, von deiner Umgebeung wahr.“ Auch das, habe ich seitdem so gehandhabt und nur noch zwei, oder drei Mal das Navy benutzen müssen, als ich mich doch verlaufen hatte. Irgendwann hatte ich tatsächlich einen geschärften Blick für die Pfeile und wo sie sich befanden, bekommen. Ganz wie er es mir prophezeit hatte.

Nach dem sehr teuren Pilgermenü in der einzigen Gaststätte vor Ort, saß ich noch ein bißchen im Garten der Pilgerherberge und genoß das Zirpen der Grillen.

Um kurz nach 22 Uhr, mußten wir leider alle rein. Die Luft war so unglaublich heiß, daß ich in dem Schlafsaal, fast gar nicht geschlafen habe. Dafür konnte ich aber wenigstens die Eulenrufe noch mit meinem Handy aufnehmen. Das war schon schön. Ein kleines Dorf in den Bergen. Oben der Sternenhimmel, unten die Lichter. Grillenzirpen und Eulenrufe. Trotz Schlafmangel, unvergeßlich schön!

Ich schrieb in mein Tagebuch:

30.Mai 2019

Der Weg nach Tamel war aufgrund der enormen Hitze unglaublich anstrengend. Unterwegs habe ich immer wieder Pilger sitzen und ausruhen sehen. Ich habe heute ebenfalls beschlossen, hier zu bleiben und nicht weiter zu gehen. Es ist einfach ein tolles Gefühl, wenn man den einen oder anderen wieder trifft. Überhaupt ist die ganze Pilgermentalität so offen und ich mußte heute schon wieder heulen. Einfach weil ich so viele freundliche und liebe Menschen kennengelernt habe, wie (in so kurzer Zeit) noch nie in meinem Leben. Ich glaube, das hat mein Herz wieder ein bißchen geöffnet. Ein bißchen 😉

8 Kommentare zu „Mein Jakobsweg – vierter Tag von Barcelinhos nach Tamel

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  1. Da hast Du Recht, lieber Volkmar.

    Auch wenn mein (organisches) Herz nicht mehr heil werden wird, so wurde es doch gefühlsmäßig sehr stark berührt und das in einer steigenden Intensität. So habe ich ein Stück weit inneren Frieden finden können, was mir persönlich das Wichtigste war. Im Flieger zurück dachte ich mir, wenn ich jetzt sterben würde, wäre das zwar schade, aber okay. Denn jetzt habe ich meinen Frieden gefunden.

    Ich denke aber, daß Gott schon noch etwas mit mir vor hat und wenn es die Tatsache ist, von all dem zu erzählen. Vielleicht Menschen zu helfen, besonders durch meine „Befrei Dich!“ Video Reihe. Das ist mir wirklich wichtig. Aber letztendlich ordne ich mein Leben Gott unter. Ich war zwar vorher schon gläubig. Aber nun hat das nochmal andere Formen angenommen.

    Trotzdem werde ich aber die Menschen damit niemals bedrängen, denn das hätte mir, als ich mal eine lange Zeit nichts von Gott wissen wollte, auch nicht gefallen. Im Gegenteil! Außerdem möchte Gott, daß die Menschen freiwillig kommen und nicht zwangsbekehrt werden. Das ist ja schlimm. Also wenn ich mir vorstelle, ich bekäme Besuch und der würde nur aus reiner Pflichterfüllung kommen, dann hätte ich lieber keinen und so denke ich, geht es Gott wohl auch. Wenn ich das so auf meine Art, in Worte fassen darf.

    Aber so für mich persönlich, ist meine Beziehung zu Gott, so eng wie noch nie geworden und ich habe ihm nun, mein restliches Leben gewidmet.

    Herzlichst Emily

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  2. Es ist schwer, sich an spontane Herzlichkeit und Güte zu gewöhnen, wenn man das in seinem Alltag so gar nicht erlebt. Ich glaube nicht einmal, dass die Grosszügigkeit der Unterkunftsleute (Vater und Tochter) was mit der Facebook-Reklame zu tun hatte, die mochten dich ganz einfach nur. Du lernst in der Begenung mit all diesen Leuten etwas über dich, und wer du wirklich bist, ist etwas viel Besseres als andere dich bisher immer haben glauben machen wollen.

    Kein Wunder, dass du trotz der physischen Anstrengung so glücklich aussiehst auf den Fotos! Ich freue mich für dich!

    Die Fotos und Videos sind toll, besonders die Sound-Videos … 😉

    Gefällt 2 Personen

  3. Wie schön, das miterleben zu dürfen, der Weg, die Menschen, deine Erlebnisse. Vielen Dank, auch für die Erinnerungen an dem Weg, als ich ihn in 2015 gegangen bin. Es ist wie damals und die Bilder von Barcelinos; ich und war auch sehr gern dort. Ich wünsche dir weiterhin Buon Camino 🙂

    Gefällt 1 Person

    1. Vielen Dank Werner, das freut mich 🙂

      Die Einräge sind jedoch nachträglich geschrieben. Ich bin bereits seit zwei Wochen zurück zu Hause. Aber sie hier einzustellen, ist, den Weg in Erinnerung noch mal zu gehen.

      Herzliche Grüße!

      Gefällt 1 Person

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